Über mich

Es mag wohl Schicksal gewesen sein, in jener trüben, verregneten Nacht im Juni 1977. Für mich gab es gerade nichts Wichtiges zu tun. Deshalb entschloss ich mich im Beisein meiner Eltern zu meiner Niederkunft. Dieser Tag sollte die Welt verändern. Nachdem ich das Krankenhaus in Davos verlassen hatte, wuchs ich in Klosters auf. Als notorischer Spätzünder und an einer Lernphobie leidend, hangelte ich mich von Schuljahr zu Schuljahr. Die Zensuren waren stets gut gewesen, obwohl ich die Lust die Schulbank zu drücken, nie gefunden habe.

Zu dieser Zeit war ich im Malen oder besser gesagt zeichnen auffällig - auffällig ungenügend. Das kann natürlich auch am Lernstoff gelegen haben...

Nach Beendigung der obligatorischen Schulzeit absolvierte ich eine Lehre als Typograf. Dies mehr als Notlösung, da ich mich für nichts entscheiden konnte. Somit war auch diese Zeit nicht unbedingt eine Phase der Leichtigkeit des Seins. Erst gegen Ende der Lehrzeit begann ich etwas kreativer zu werden, was ja ursprünglich in diesem Beruf von Vorteil gewesen wäre.

Im Jahre 2003 wurde ich zu einer mehrwöchigen Arbeitspause gezwungen. In dieser Zeit wurden die Malsendungen von Bob Ross ausgestrahlt, welcher jeweils auf dem Fernsehsender Bayern Alpha zu nachtschlafender Stunde seine prächtigen Bilder malte. Irgendwie faszinierten mich seine Landschaftsbilder. Es liess mir keine Ruhe, also kaufte ich ein paar Pinsel, Farbe, Leinwandkarton und los gings...

Die ersten Versuche stellen mich eigentlich eher überraschend einigermassen zufrieden und so kam eines zum andern. Mehrere Jahre besuchte ich danach die Malschule von Silvio Giacometti in Samedan und in Chur. Ich konnte viel von ihm profitieren, leider ist er viel zu früh verstorben.

Pro Jahr entstehen nur etwa vier bis fünf Bilder. Irgendwie fühlt man es in den Händen oder auch in der Seele, wenn es wieder Zeit ist, nach dem Pinsel zu greifen.

Patrick Brot